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23. Mai 2024

Mediterrane Küche im Ärztehaus

Die aus der Konz-Tagesbar bekannten Gastronomen haben ihr „Piu“ im Medicplaza eröffnet – ein Weggang aus dem Eisental kam nicht infrage

Bislang umsorgten sie die Gäste in der Konz-Tagesbar, nun sind Daniel Severino und Markus Campagnoni in ihrem neuen Lokal anzutreffen: Vor wenigen Tagen hat das „Piu“ im Ärztehaus Medicplaza eröffnet. Anspruchsvolle Küche mitten im Industriegebiet? Für die beiden Inhaber stand ein Umzug in die Waiblinger Innenstadt oder anderswohin nie zur Debatte. Im Eisental haben sie sich mit ihrem Mittagstisch etabliert. Mit den Medicplaza-Patienten kommen auch neue Kunden ins „Piu“, das nun auch vormittags und an einigen Abenden öffnet.

Auf der Speisekarte, die alle sechs bis acht Wochen wechselt, stehen je nach Tageszeit verschiedene Gerichte: Zum Frühstück, das von 8 bis 11.30 Uhr serviert wird, gibt es beispielsweise Spinat-Rührei aus drei Bio-Eiern, mit Feta und Kirschtomaten, Birchermüsli mit veganer Mandelmilch oder Focaccia mit Parmaschinken und Parmesancreme. Für mittags stehen in den Eröffnungswochen auf einer Tafel an der Wand: ein Drei-Gänge-Business-Lunch für 33 Euro, oder einzeln zum Beispiel Spaghetti mit Fischragout, Penne mit Rinderstreifen, Lammfilet im Rotweinjus oder gebratener Pulpo (Oktopus) auf Spargelsalat.

Abends dann wieder eine gedruckte Karte, auf der zurzeit etwa Kichererbsen-Gnocchi, offene Ravioli mit Kaninchen und Erbsen, Steak mit Süßkartoffeln, Spinat und Chimichurri oder Steinbutt im Spargelsud mit Gemüse und Mango-Spargel-Salat aufgeführt werden. Die „Piu“-Küche ist für Daniel Severino klar italienisch-mediterran, aber leicht – ohne Sahne in den Hauptgerichten etwa. Asiatische Tupfer – Ingwer beispielsweise – können vorkommen. Aber nicht so viel, dass man von „Fusion“ sprechen könnte.

Die Produkte, die von Markus Campagnoni, seinem italienischen Sous-Chef und einer dritten Küchenkraft verarbeitet werden – ein weiterer Koch wird gesucht, wie auch Servicekräfte, auch auf Minijob-Basis –, stammen überwiegend aus Italien. Die Piu-Chefs kaufen bei Händlern in der Umgebung ein. Die Weine sind ausschließlich italienisch, kommen dafür aber aus allen Regionen des Landes, „von Südtirol bis Sizilien“. Der eigens kreierte Cocktail „Piu“ wird aus Verjus, Brombeerlikör, Lavendel und Rosé-Prosecco zubereitet.

Während der bewährte Mittagstisch läuft wie früher in der Konz-Tagesbar und auch die ersten Abende laut Daniel Severino „sehr gut“ angenommen wurden, müsse sich das Frühstücksangebot noch herumsprechen. Nachmittags gibt es selbst gebackenen Kuchen.

Neben Spontanbesuchern, die vielleicht vor dem Arzt- oder nach dem Physiotermin im selben Gebäude vorbeischauen, setzen die Inhaber etwa auch auf Mütter mit Kindern, die sich hier zu einer geselligen Runde verabreden, so Severino. Eine Spielecke gibt es im durchdesignten „Piu“ zwar nicht, aber Malsachen – und Prosecco für die Erziehungsberechtigten.

Zufallslaufkundschaft gibt es hier, in der Lise-Meitner-Straße, zwischen Abfallentsorger und Industriebetrieben, natürlich wenig. Doch durch das Ärztehaus und die früheren Erfolge in der nahen Tagesbar war für die Macher immer klar: Ein Umzug kommt nur innerhalb des Eisentals infrage. „Das Industriegebiet kennt uns“, sagt Daniel Severino. Konkurrenz gebe es hier „auf diesem Niveau“ nicht.

Die Entscheidung für das Medicplaza stand indes schon seit fast drei Jahren fest, bevor nach den Bauarbeiten und der Inneneinrichtung nun Eröffnung gefeiert werden konnte. Bis zuletzt arbeiteten die Inhaber in der Tagesbar, während sie mit dem fortschreitenden Bau immer mehr Vorfreude auf das Neue verspürten. Den Medicplaza-Investoren Christopher Sommer, Marc-Olivier Sommer und Arion Frank sind die „Piu“-Chefs „unglaublich dankbar“, sagt Daniel Severino. Ohne deren Unterstützung wäre das Projekt „Piu“ nicht möglich gewesen, meint er.

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