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16. Mai 2025

Ein Jahr im Medicplaza in Waiblingen: Wie läuft es in der Augenarzt-Praxis?

Die Gründung eines weiteren Standorts im Waiblinger Ärztehaus Medicplaza war richtig.

Ein Jahr nach dem Start ihrer zweiten Augenarzt-Praxis sind Dr. Annette von Schnakenburg und Dr. Mirka Höltzermann überzeugt: Die Gründung eines weiteren Standorts im Waiblinger Ärztehaus Medicplaza war richtig. Ihre bestehende Praxis in Schwaikheim hatte nicht mehr ausgereicht. Die Arbeit an beiden Orten teilen sie sich auf, zwei Medizinerinnen haben sie angestellt. Schwierig ist es für die Augenärztinnen, wie für alle Praxisinhaber, weiteres Personal zu finden, sowohl Ärztinnen als auch Medizinische Fachangestellte (MFA). Haben sie trotzdem Kapazität, um neue Patienten aufzunehmen?

Ja, sagt Dr. Mirka Höltzermann. Sie könnten auch Erstpatienten einen Termin anbieten. Das findet sie wichtig, denn immer wieder hören Augenarzt-Kollegen altersbedingt auf, fallen also Praxen weg, berichtet sie. Deshalb optimiere ihre Praxis permanent die telefonische Erreichbarkeit. Auch ein Online-Kalender für die Terminvereinbarung steht zur Verfügung.

In ihrer neuen Praxis im Medicplaza, im Waiblinger Gewerbegebiet Eisental gelegen, wechseln sich die beiden Inhaberinnen ab. Eine angestellte Augenärztin ist ausschließlich in der Schwaikheimer Praxis tätig. Eine weitere Assistenzärztin, die hier zur Fachärztin für Augenheilkunde ausgebildet wird, begleitet die Chefinnen und betreut auch Patienten. Sie seien sehr froh, diese junge, motivierte und kompetente Medizinerin gefunden zu haben, sagt Dr. Mirka Höltzermann. Denn Nachwuchs zu finden ist schwierig. Dabei hätten Ärzte es doch gerade in so einer Praxis gut – mit geregelten Arbeitszeiten und ohne Feiertags-, Wochenend- und Nachtdienste wie im Krankenhaus. Höltzermann kennt die anstrengende Klinik-Arbeit nur zu gut.

Als Mit-Inhaberin hat sie natürlich trotzdem noch sehr viel zu tun, neben der Behandlung der Patienten. Aber den Schritt bereut sie nicht. Und sie findet auch die Tätigkeit in einer Praxis keineswegs langweiliger als im Krankenhaus: Immer wieder gebe es komplexe Fälle. „Nicht immer nur Grauer Star oder trockenes Auge.“ Das fordere und erfülle. Und der Standort im Waiblinger Ärztehaus sei dabei ein Vorteil, weil weitere Praxen im selben Gebäude sind und man sich schnell austauschen kann. So gibt es hier unter anderem Hausärzte, Hautärzte und Neurochirurgen.

Was immer noch fehlt, ist der Bereich für ambulante Augen-Operationen des Esslinger Augenarzts Dr. Josef Weindler, der über ein Dutzend Zweigstellen in der Region hat. Augenärztin Höltzermann hofft, dass diese – von ihr und ihrer Kollegin Dr. Annette von Schnakenburg unabhängige – Ergänzung im Medicplaza-Angebot in den kommenden Wochen startet. Denn sie würden kleinere Eingriffe an ihren Patienten dann in den benachbarten OP-Räumen durchführen – auf derselben Etage – statt wie bisher in Backnang.


Augenärztinnen bieten auch Sehschule für Kinder an: Was nicht überall noch zu finden sei

Insgesamt läuft es seit der Erweiterung für die beiden Augenärztinnen richtig gut, findet Dr. Höltzermann. In Waiblingen können sie ein anderes Einzugsgebiet abdecken als in ihrer seit fünf Jahren bestehenden Schwaikheimer Praxis – nämlich aus Richtung Stuttgart, Fellbach und natürlich Waiblingen selbst. Auch eine Sehschule für kleine Kinder bieten die Ärztinnen an – was ebenfalls nicht mehr überall möglich sei, so Mirka Höltzermann. Dadurch erreichen sie immer wieder Nachfragen von Eltern. Natürlich müsse man sich im Praxisalltag dann auf die Arbeit mit Kindern einstellen. In Waiblingen sei das auch deshalb gut möglich, weil die Praxis über zwei Wartezimmer verfügt. Im wöchentlichen Wechsel wird die Sehschule aber auch in Schwaikheim angeboten.

„Dauerthema“ bleibt für die Augenärztinnen wie für viele niedergelassene Kollegen die Suche MFAs. Und nach jungen Leuten, die diesen Beruf lernen wollen. Dank Mund-zu-Mund-Werbung habe man aktuell aber einen „ganz guten Bewerbungszulauf“, so Dr. Höltzermann. Und ein stabiles Team. Weitere Kräfte seien aber willkommen: „Denn es werden Leute krank oder schwanger oder bleiben nach der Ausbildung nicht bei uns“, weiß sie. Trotz allem sei die Expansion aber „sehr organisch“ gelaufen – und nicht nur die Ärztinnen, sondern auch die Helferinnen bringen eigene Ideen ein, die sie dann auch umsetzen könnten. Das sei der Vorteil bei ihrer Praxisgröße.

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